Conférences d'avant-concert

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Vorträge vor dem Konzert

Das Orchestre philharmonique de Strasbourg bietet musikalische Vorworte an.

Ein eingeladener Spezialist - Kritiker, Historiker, Akademiker oder Musikwissenschaftler - präsentiert in 45 Minuten die Schlüssel zu einer Partitur, stellt sie in den persönlichen Hintergrund ihres Autors, analysiert die Struktur des Werks sowie den historischen Kontext, in dem es komponiert wurde.

Von 19.00 bis 19.45 Uhr
Ort: Musik- und Kongresspalast, Eingang Erasmus, Saal Marie Jaëll.
Freier Eintritt, sofern Plätze verfügbar sind, bei Vorlage der Konzertkarte.


DAS VERDI-REQUIEM: OPERNMELODIEN FÜR EINE HULDIGUNGSMESSE
JULIE WALKER
FREITAG, 9. SEPTEMBER
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere komponierte Verdi eine Requiem-Messe, um seinem 1873 verstorbenen Freund und Dichter Manzoni zu gedenken, dessen Tod ihn so sehr erschütterte, dass er nicht an der Beerdigung teilnehmen konnte. Abgesehen von der Struktur, die sich fast strikt an die katholische Liturgie hält, fällt es diesem großen Opernkomponisten schwer, den Einfluss dieses weltlichen Repertoires innerhalb dieses geistlichen Werkes zu verbergen: zahlreiche Kontraste, große Ausdruckskraft und Dramatik der Musik, lyrische Arien... Nicht sehr katholisch, das alles! Das Werk hatte trotz allem einen durchschlagenden und fast einstimmigen Erfolg und gehört bis heute zu den Lieblingsstücken der Vokalmusikszene. 


ÄSTHETISCHE RESONANZEN DES SPÄTEN 19. JAHRHUNDERTS IN PSYCHÉ 
CAMILLE LIENHARD
FREITAG, 7. OKTOBER
César Francks letztes symphonisches Gedicht Psyché zeichnet sich durch seinen Gigantismus und die Wahl einer Thematik aus der antiken Mythologie aus. Rückkehr zu einem klassischen Ideal oder symbolischer Ausdruck eines christlichen Spiritualismus? Vor dem Hintergrund seines ästhetischen Kontexts soll dieses Werk die vielfältigen Herausforderungen einer reifen Kunst aufzeigen. 


DIE FÜNFTE SYMPHONIE ODER DAS ZEICHEN DES SCHICKSALS
CLAIRE DELAMARCHE
DONNERSTAG, 13. UND FREITAG, 14. OKTOBER
Wie die beiden anderen Symphonien in Tschaikowskys finaler Trilogie, die Vierte und die Sechste (die Pathétique), wird auch die Fünfte Symphonie vom Fatum heimgesucht, jenem schicksalhaften Schicksal, von dem Tschaikowsky sich unwiderruflich verfolgt glaubte. Wir werden in dieser Partitur, die vor Anmut, Lyrik und Leben strotzt, nach seinen verschiedenen Gesichtern Ausschau halten, doch über ihr schwebt immer noch der Schatten der Tragödie.


EINE KREUZFAHRT AUF DEM RHEIN
BENJAMIN LASSAUZET
DONNERSTAG, 17. UND FREITAG, 18. NOVEMBER
Es ist nicht leicht, nach Beethovens kolossalen 9 Symphonien zu bestehen! Brahms wählt den Gegenpol und geht mit seiner dritten Symphonie, der kürzesten der vier, sparsam um. Er setzt auch auf organische Entwicklung, indem er einem Erzählstrang folgt, der den Rhein durchkreuzt. Um an Bord des Schiffes zu gelangen, müssen Sie jedoch zunächst das Rätsel mit den drei Buchstaben-Noten lösen: FAF.

DIE NEUNTE SYMPHONIE ODER DAS ZERSPLITTERTE ORCHESTER
MATHIEU SCHNEIDER
FREITAG, DEN 25. NOVEMBER
Eine Neunte Symphonie ist niemals harmlos. Nach Beethoven, Schubert und Bruckner bildet auch Mahler keine Ausnahme von dieser Regel. Viele Elemente erinnern an die vorangegangenen Symphonien, aber sie sind aufgesplittert. Wie durch das Prisma der Zeit oder einer beißenden Ironie betrachtet. Ist dieser Diskurs der einer neuen Moderne? Oder das Zeichen einer verfallenden Welt?


ÜBER DIE BILDER EINER AUSSTELLUNG
SOPHIE GAILLOT MICZKA
DONNERSTAG, 8. UND FREITAG, 9. DEZEMBER
Modest Mussorgski nimmt uns mit diesem beschreibenden Stück mit ins Museum und lässt uns die Emotionen des Besuchers vor jedem ausgestellten Gemälde spüren. Ein Thema stellt die Verbindung zwischen den Werken her, die alle so kontrastreich sind wie die anderen. Ein Klavierwerk, das dank der genialen Orchestrierung des großen Maurice Ravel zu einem sinfonischen Werk wurde. 


TESTAMENT ODER NEUE HORIZONTE?
JEAN-JACQUES GROLEAU
DONNERSTAG, 12. UND FREITAG, 13. JANUAR
Mit dieser Symphonie Nr. 7 beendete Sibelius seine Laufbahn vorzeitig - er veröffentlichte später nur noch ein einziges Werk, die symphonische Dichtung Tapiola. Es handelt sich also de facto um ein testamentarisches Werk. Doch mit seiner neuen Form, dem kontinuierlichen Fluss in einem einzigen Satz, scheint dieses Wunderwerk dem musikalischen Schaffen neue Horizonte zu eröffnen. Ein einzigartiges Werk des ersten zwanzigsten Jahrhunderts.


ERZÄHLEN IN MUSIK: MAHLERS KUNST IN SEINER DRITTEN SYMPHONIE.
MATHIEU SCHNEIDER
DONNERSTAG, 19. JANUAR
Was mir die Blumen erzählen, was mir der Mensch erzählt, was mir die Liebe erzählt... Die zeitgleich mit Richard Strauss' Zarathustra entstandene Dritte Symphonie präsentiert sich als metaphysische Erzählung über den Sinn des Lebens und die Beziehung des Menschen zur Welt. Doch wie kann Musik erzählen? Und noch mehr denken?


VIER LETZTE LIEDER VON STRAUSS: EIN MUSIKALISCHES TESTAMENT 
MAX DOZOLME
DONNERSTAG, 26. UND FREITAG, 27. JANUAR
Vier letzte Lieder, vier letzte Gesänge, um die Schwelle zu überschreiten. Die eines Lebens, das für Richard Strauss zu Ende geht. Die Schwelle einer erschöpften romantischen Kunst und einer Welt von gestern, die nicht verhindern konnte, dass Europa erneut in Flammen aufging. Nur die Natur ist in diesem Sommer 1948 noch vertraut. Sie inspiriert den Musiker zu einem hellen und friedlichen Werk, vielleicht die Hoffnung auf eine bessere Welt, die noch geschaffen werden muss. 


ALBAN BERG, ZWISCHEN ROMANTIK UND MODERNITÄT?
DANIEL PAYOT
FREITAG, 10. FEBRUAR
Die zwischen 1905 und 1908 für Gesang und Klavier konzipierten Sieben Jugendlieder wurden erst 1928, der Zeit der Lyrischen Suite für Orchester und Lulu, nach Wozzeck und vielen anderen für Bergs Art bedeutenden Stücken, orchestriert und veröffentlicht. Rückkehr zur Romantik? Neuartige Synthese aus "traditionellem" Material und radikaler Schreibweise?


BRUCKNER ? NIE ZUFRIEDEN ...
MARC DUMONT
DONNERSTAG, 2. UND FREITAG, 3. MÄRZ
1873. Mit fast fünfzig Jahren zweifelt Bruckner an sich selbst, wie immer. Er komponiert eine Musik jenseits der Norm, mit einem beeindruckenden Orchester, das brüllt, feuert und sich ergießt. Die Instrumentierung gehört nur ihm allein - aber er weiß es nicht, er glaubt es nicht. Also schenkt er seine dritte Symphonie seinem lebenden Gott: Richard Wagner. Doch danach überarbeitet er sein Werk immer wieder - wie alle anderen auch...


DIE BRÜDERLICHKEIT IN DER TAT
ELISABETH BRISSON
DONNERSTAG, 23. MÄRZ
Dieses von Beethoven für drei virtuose Instrumentalisten konzipierte Konzert beruht auf einer vor allem "konzertanten" Dimension: Als "Konzertant Konzert" präsentiert, eine Gattung, die nicht mit der der Symphonie für Orchester zu verwechseln ist, misst es jedem der drei die gleiche Bedeutung bei. Warum und wie nahm Beethoven diese kompositorische Herausforderung an?


CARMEN, EINE OPER ZUM WIEDERENTDECKEN
PIERRE-EMMANUEL LEPHAY
DIENSTAG, 4. UND DONNERSTAG, 6. APRIL
Carmen ist eine sehr populäre Oper, vollgepackt mit "Hits", die vom Jazz bis zum Chanson immer wieder aufgegriffen werden. Dennoch muss sie als das wiederentdeckt werden, was sie ursprünglich ist: eines der höchsten Meisterwerke der französischen komischen Oper des späten 19. Jahrhunderts, ein Genre, das sie jedoch durch ihr tragisches Finale, ihre sehr gelehrte Schreibweise oder ihre glanzvolle Orchestrierung in Frage stellt.


BEGEGNUNGEN MIT BRUNO MANTOVANI
DONNERSTAG, 20. UND FREITAG, 21. APRIL
Anlässlich der Welturaufführung von Memoria enthüllt Bruno Mantovani alle Geheimnisse der Komposition seines Werkes. Seine Inspirationen, seine Methode, sein Stil, sein Alltag...
Entdecken Sie alle Etappen der Komposition eines zeitgenössischen Werkes.


SAINT-SAËNS' DRITTE SYMPHONIE "MIT ORGEL": DIE KÜHNHEIT DES AKADEMISMUS IN DER DÄMMERUNG DER ROMANTIK.
STEPHANE FRIEDERICH
MITTWOCH, 24. UND DONNERSTAG, 25. MAI
Manchmal vergisst man, dass Saint-Saëns ein von Liszt und Berlioz bewunderter Organist war! Seine Symphonie Nr. 3 "mit Orgel", eine riesige Partitur mit epischem Atem, offenbart eine erstaunliche Lebensfreude und einen angeborenen Sinn für das große Spektakel. Am Abend seines Lebens vertraute sich der Komponist an: "Ich habe dort alles gegeben, was ich geben konnte ... Was ich damals getan habe, würde ich nie wieder tun."